Am Fuβe des mythischen Felsens von Scilla trifft ein Felssturz mit groβen Felsbrocken in ca. 20/25 m Tiefe auf den steinig-sandigen Grund; der Grund fällt rasch bis auf 35 m ab, wo ein Unterwasserriff beginnt, von dem sich das abhebt, was aufgrund seiner Dimension und Form alle unter dem Namen „der Berg“ kennen, nämlich eine senkrechte Felsnadel von einer Höhe von ca. 20 Metern. Man umschwimmt die versunkene Klippe im Uhrzeigersinn, kehrt zurück in Richtung Süden und erforscht die Wand, die der Küste zugewandt ist, und in der sich eine tiefe vertikale Spalte befindet, die oft von Fischen und Krustentieren besiedelt ist.
Dieser Tauchspot ist die Visitkarte des Meeresgrundes von Scilla, denn er bietet für das Mittelmeer einzigartige Charakteristiken und ein derartig buntes Benthos, das absolut keinerlei Vergleich zu scheuen braucht.
Wir befinden uns im Reich der Nesseltiere, Kolonien wirbelloser Meeresbewohner, die den Meeresgrund so so bunt färben, dass er mit jenem der Tropen vergleichbar ist. Unter diesen sticht eine Koralle, die Paramuricea clavata, hervor, die die Wände der groβen Felsnadel dicht bedeckt; normalerweise rot, trifft man sie hier in ihrer gelben oder zweifärbigen Variante an. Diese lichten sich erst in der oberen Hälfte der Untiefe, wo sie den Ansiedlungen von Gruppen von Astroides calycularis und einigen Eunicella cavolinii Raum lassen. In der sandigen Hochebene, die vor dem Berg liegt, stellen enorme jahrhundertealte Zylinderrosen (Cerianthus membranaceus) ihre strahlend weiβen Tentakel mit den lumineszierenden Spitzen zur Schau.
Auf den Korallen siedeln Unmengen von Clavelina lepadiformis, während einige wenige Exemplare von Halocintia papillosa und Microcosmus sulcatus das zur Verfügung stehende Substrat bewohnen und so die Präsenz der Tunikate vervollkommnen. Korpulente Bart-Feuerborstenwürmer (Hermodice carunculata) spazieren auf den Zweigen der Korallen voller köstlicher Kraken, deren bevorzugte Nahrung.
Auf dem Meeresgrund von Scilla sind auβerdem diverse Exemplare eines seltenen Stachelhäuters, dem Astrospartus mediterraneus, entdeckt worden. Und schlieβlich die Fische: typisch ist die Präsenz von prächtigen Petersfischen und groβen Seeteufeln von Januar bis April/Mai. Von Oktober bis Dezember hingegen ist es möglich auf pelagische Fische zu treffen: Schwärme von Bernsteinmakrelen, kleinen Thunen oder Palamiden tauchen wie durch Zauberei aus dem Blau auf, um danach auf dieselbe Weise wieder zu verschwinden. Sesshaft und schlau lauern groβe rote Drachenkköpfe reglos auf dem Grund, während sich vereinzelte Zackenbarsche, groβe Muränen und einige scheue Gabeldorsche zwischen den dunklen Felsspalten beobachten lassen.
Daten des Tauchganges
Ort | „Der Berg“, Scilla |
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Art des Tauchganges | Von Land aus |
Art des Meeresgrundes | Imposante vertikale Felsnadel |
Tiefe (min/max) | 18/60 m |
Strömungen | Es können starke Strömungen auftreten, Präsenz von erfahrenen Tauchführern empfohlen. |
Tauchroute | Rundkurs um die Umtiefe, hin und zurück parallel zur Küste |
Artenvielfalt | Extrem hohe Artenvielfalt mit Präsenz von Nesseltieren |
Besonderheiten | „Wälder“ von zweifarbiegen Gorgonien. Groβe, jahrhundertealte Zylinderrosen. Generell optimale Sicht. |