Scilla liegt am nördlichen Ende der Meerenge von Messina, in einer seit der Antike für die Schifffahrt im Mittelmeer strategischen Position, und hat nur schon aufgrund des an die griechische Mythologie erinnernden Namens eine einzigartige Faszination. Das Städtchen setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem in der Höhe gelegenen Quartier San Giorgio, dem Strand Marina Grande und dem faszinierenden Fischerquartier Chianalea. All dies wird dominiert von dem imposanten Felsvorsprung, der sich ins Meer erstreckt, und auf dem das Castello Ruffo thront.
Scilla ist die Perle der Costa Viola, deren Landesinneres sich bis an die Hänge des Aspromonte-Nationalparks erstreckt. Die Vertikalität dieser Berge, die fast senkrecht in die Gewässer des tyrrhenischen Meeres abfallen, schenken dem Besucher unendlich viele Aussichtpunkte mit atemberaubendem Panorama.
Unsere einfache “Wanderung” beginnt beim Parkplatz am nördlichen Eingang des Fischerquartiers Chianalea, das als „einer der schönsten Orte Italiens“ bekannt ist, und direkt am Meer liegt. Chianalea ist nur zu Fuβ erreichbar und wahrt noch die antike Struktur mit engen Gässchen und Stiegenabgängen, die direkt ans Meer führen, mit Adelspalästen und den alten Häusern der Fischer, die in Reihen angeordnet sind, und unter deren Balkonen die Boote ins Trockene gezogen werden. Nicht selten treffen wir an der Slipstelle oder an dem kleinen Hafen die Fischer, während sie die Netze reparieren oder sich um die Boote kümmern. Neben den vielen wunderbaren Ausblicken zwischen den Gässchen in Richtung Meer, sind auch die verstreuten kunstvollen Brunnen interessant: la Sirenetta, Tre Canali, dei Ruffo, U Canaleddu. In dem kleinen Hafen können wir von April bis September auch die sogenannten „passerelle“, die typischen Boote mit hohem Mast mit Ausguck und einem ebenso langen Bugausleger, die für die Schwertfischjagd in der Meerenge von Messina verwendet werden, bewundern.
Vom Hafen kehren wir ein kleines Stück zurück und biegen im Zentrum des Quartiers in die Via Zagari ein, die uns auf die Spitze des Felsvorsprungs zum Castello dei Ruffo, Emblem von Scilla, wo antike Mythen und Legenden mit historischen Ereignissen verschmelzen, führt. Eine erste Verteidigungsanlage wurde wahrscheinlich in byzantinischer Zeit zwischen dem 8. und 9. Jh. n. Chr. gebaut, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert und erneuert, zuletzt im 13. Jh. Von Carlo d’Angiò, 1421 von den De Nava und 1542 von den Ruffo. Noch heute kann man die mächtigen Mauern, die Zugangstore, die Waffensäle, die Zisternen und die Adelswappen bewundern, aber die Hauptattraktion ist bestimmt die wunderbare Aussicht, die man von der Spitze aus genieβt: im Norden Chianalea und die Costa Viola bis nach Bagnara und Palmi, im Süden die Marina Grande, die Meerenge von Messina und die sizilianische Küste, im Westen die liparischen Inseln und der Stromboli.
Wir gehen von dem Felsvorsprung mit dem Schloβ durch die Gässchen und über die Treppen des Ortsteils Spirito Santo abwärts bis zu dem breiten Sandstrand der Marina Grande, dem Badeort, an dem man ausgezeichnetes Eis und Granita essen und das atemberaubende Szenarium des Castello Ruffo und der Meerenge genieβen kann.
Scilla | |
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Start | Chianalea, Parkplatz |
Ziel | Marina Grande (nähe Bahnhof) |
Schwierigkeitsgrad | Leicht |
Höhenunterschied | 70 m |
Tiefster Punkt | 0 m.ü.M. |
Höchster punkt | 70 m.ü.M. (Castello Ruffo) |
Dauer | 2 Std. 30 Min. (mit Halt zur Schlossbesichtigung) |
Empfohlene Jahreszeit | Ganzjährig |