Fährschiff Cariddi
Das Fährschiff “Cariddi” lief 1930 in Triest vom Stapel und war eines der ersten der Flotte der italienischen Staatseisenbahn in der Meerenge von Messina, das mit Dieselmotoren ausgestattet war. Sein ursprüngliches Aussehen entsprach nicht dem aktuellen, da es nach einer Selbstversenkung während des zweiten Weltkrieges (August 1943) 1951 rekonstruiert und, nachdem es in zwei Teile (Bugteil und Heckteil) geschnitten worden war, um 11 Meter verlängert und mit einem zweiten Schornstein ausgestattet wurde. Es wurde ein zusätzliches Geleise hinzugefügt und Bugteil wurde modifiziert, um eine gröβere Anzahl Autos aufnehmen zu können. Der zweite Stapellauf fand am 20. Oktober 1953 statt, und das Schiff wurde nach der nötigen Abnahmekontrolle im Hafen von Genua mit groβen Feierlichkeiten in den Gewässern der Meerenge von Messina empfangen, fast als ob es die Rolle eines Flaggschiffes der Fährflotte einnehmen sollte. Die Fährschiff Cariddi nahm seinen Dienst am folgenden 30 Dezember, 10 Jahre nach seiner Selbstversenkung, wieder auf und transportierte für die folgenden 38 Jahre Züge und Autos zwischen den Ufern Siziliens und Kalabriens.
Die letzte Fahrt des Cariddi fan dam 14. Februar 1991 statt. Danach wurde es von den italienischen Staatsbahnen abgetakelt und an die Provinz von Messina verkauft. 1993 wurde es von der Aufsichtsbehörde für Kulturgüter sogar zum „Kulturgut historischen und ethno-anthropologischen Interesses“ ernannt. Trotzdem hatte die Provinz Probleme bei der Verwaltung des Schiffes, das verlassen an der Mole des Hafens von Messina vor Anker lag und über Jahre hinweg Opfer von Diebstählen und Plünderungen und sogar eines beginnenden Brandes war. Aus Platzgründen wurde das Schiff in die Gegend direkt vor dem Hafen, in die Nähe der Anlegestelle der privaten Fährgesellschaft verlegt. Und in dieser Position, wo es den Fluten und Unwettern ausgesetzt war, war sein Schicksal besiegelt… Am 14. März 2006 begann das Fährschiff Cariddi seinen langsamen und unaufhaltbaren Untergang und legte sich, auf die linke Seite geneigt, auf den Meeresgrund.
Heute befindet sich das Schiff, zu dem Tauchgänge nur mit Bewilligung möglich sind, wenige Meter vor der sizilianischen Küste mit dem noch teilweise aus dem Wasser ragenden Bug und dem Heck mit seinen weiten Klappen für die Ein- und Ausfahrt der Züge in 40 m Tiefe. Das Wrack des Cariddi ist Tag für Tag den intensiven Strömungen der Meerenge ausgesetzt und deshalb bereits stark verkrustet und voller Leben. Seine groβen Innenräume beherbergen zahlreiche Höhlen für Fische, Weichtiere und Krustentiere und bieten ein eindrückliches und spezielles Szenario für Unterwasserfotografie und –film, dank der schönen Perspektiven und der generell optimalen Sicht.
Ort | Messina, Hafen |
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Art des Tauchganges | Freizeit, vom Schlauchboot |
Tiefe min. | 0 m |
Tiefe max | 40 m |
Art des Meeresgrundes | Steil abfallend, Geröll und Sand |
Strömungen | Von moderat bis intensiv gemäβ den Gezeitentafeln der Meerenge von Messina. Die Präsenz eines erfahrener Führer wird empfohlen. |
Tauchschein | From 1st level (Open Water Diver) onwards |
Tauchroute | Ab- und Aufstieg entlang des Wrackrumpfes |
Artenvielfalt | Obwohl das Wrack erst seit 1996 unter Wasser liegt, haben die starken Stömungen in der Meerenge bereits zu einer starken Bedeckung mit Algen, Schwämmen und Nesseltieren geführt. Sehr auffallend sind die groβen Filigranwürmerkolonien (Filograna implexa). Reiche Präsenz sowohl von Fischschwärmen als auch von Fischen in Höhlen. . |